Tag 2: Donnerstag

Der Donnerstag beginnt im KJT Dortmund mit den Workshops. Die kleinen und größeren Gruppen verteilen sich in den Räumen und auf dem Innenhof des Theaters: Die Tische und Materialien liegen schon ­bereit!

Bei Rika Sakalak im Dramaturgie-Workshop „How to not just stay calm“ geht es um Widerstand. Was versteht man darunter überhaupt und was hat das mit Theater zu tun? Wie kann Widerstand gegen Regieanweisungen ausgedrückt werden? Gibt es widerständige Texte? Und Widerstand gegen die Hierarchien im Theater sei natürlich auch nicht vergessen. Beim „Raumwerkstatt“-Workshop mit Anna Wörl geht es um Bühnenbilder und die Gruppe baut ein Über-Bühnenbildmodell. Was muss da sein, damit alle UnruhR-Stücke darauf gezeigt werden könnten? Und Glitzer darf dabei auf gar keinen Fall fehlen! Beim Streetdance-Workshop mit Dana Zaidan wird die klassische Bühnensituation aufgebrochen und alle Tänzerinnen stehen im Quadrat: In der Mitte wird dann geflattert wie ein Schmetterling oder man klebt plötzlich am Boden fest. Hendrik Michalski hat beim „Modern Akrobatik Fusion“ eine schweißtreibende Choreographie mitgebracht, die die Teilnehmenden innerhalb kurzer Zeit lernen. Im Workshop „Regie – die Kunst der Kommunikation“ mit Damira Schumacher spielen die Teilnehmerinnen sich gegenseitig Emotionen und kurze Szenen vor, um dann zu üben, wie man jemand anderen vermittelt, wie etwas gespielt werden soll. Im Keller des KJT wird dann aufgelegt. Dana, alias Klitkat, lässt die Teilnehmerinnen erstmal Songs raussuchen, die ihnen gefallen: Und von neuer deutscher Welle bis Metal ist alles dabei! Am Pult wird dann aufgelegt und gemixt. Die Schauspielerin Johanna Wieking schickt die Teilnehmerinnen zunächst in die Einzelarbeit: Sie entwickeln mit kurzen Notizen die Hintergründe und Eigenschaften ihrer Figuren, die sie sich in Soli vorspielen und Feedback geben.
Dann wandern wird für das Showing von Raum zu Raum: Zum Mix des DJ-Workshops wird getanzt, die Choreographien der Akrobatik und der Streetdance-Gruppen werden begeistert beklatscht. Auch aus den anderen Workshops wird berichtet und alle neugierigen Fragen werden beantwortet.

In der „Ausbreitungszone“ des Jugendclubs vom KJT Dortmund begeben wir uns in die Natur und in mögliche Zukunftsperspektiven: Was wäre, wenn wir der städtischen, digitalen, alltäglichen Welt den Rücken kehren? Ist unsere Zukunft im Wald sicherer? Sinnvoller? In poetischen Texten, Choreographien und Szenen nehmen uns die Spielerinnen mit in eine andere und doch ganz diesseitige Welt. Im Nachgespräch erzählen uns die Spielerinnen von ihrem Weg hin zur Performance.

Dann ziehen wir um ins Schauspiel Dortmund: Dort erwartet uns schon die Wohnküche mit unserem Abendessen. Die Spielerinnen des Jugendclub 16plus legen sich dort schon mal für ein Nickerchen hin, um das Publikum dann mit ins Theater zu nehmen. Ihr Stück „INSOMNIA – Wenn meine Gedanken Pyjamaparty machen“ beruhigt uns dann, damit wir danach entspannt schlafen gehen können. Ein Gesangsduett wird sogar mit Szenenapplaus bedacht. Die Spielerinnen haben sich mit den Sachen beschäftigt, die uns vom Schlaf abhalten, uns dabei helfen sollen und was passiert, wenn wir es dann endlich geschafft haben einzuschlafen: Geht vielleicht der Streit mit der Schwester im Traum einfach noch dramatischer weiter?
Zum Nachgespräch geht es in den Theaterkeller, in dem der Jugendclub nach seiner Arbeitsweise befragt wird und danach, wie welche der Texte entstanden sind. Und so geht Tag 2 zu Ende — Halbzeit!