Tag 3: Freitag
Nach erfolgreicher Anreise der Jugendclubs aus allen Ecken des Ruhrgebiets hält der Freitag als erstes eine Darbietung aus Oberhausen für die Festivalbesucher*innen bereit: Die Stadtbühne 2 zeigt uns ihr selbst entwickeltes Stück “Filming Nimmerland”, in dem es um eine desolate Quiz-Show und das Thema Erwachsenwerden geht. . Im Nachgespräch wird klar, wie witzig, turbulent und clever das Publikum die Geschichte und ihre Darstellung fand und wir erfahren, dass alle drei Oberhausener Stadtbühnen sich diesmal im November mit derselben Überschrift auf den Weg gemacht hatten: “Peter Pan”. Kein Wunder also, dass wir es bei der Hauptfigur mit “Katinka Belle” zu tun hatten!

Am Nachmittag geht es nach einer Pause mit leckeren Bowls und etwas Ausruhen im Sonnenschein in die zweite Runde der Workshops. Alle Teilnehmenden haben heute die Chance, den Nachmittag mit einem zweiten Thema rund um’s Arbeiten auf der und für die Bühne zu verbringen.

Ganz oben unterm Dach treffen sich unter der Leitung von Bühnen- und Kostümbildnerin Christina Hillinger alle, die sich für Figuren und ihre Kostüme interessieren. Unter dem Motto “GeStalten_was ein Kostümbild alles kann” werden Figurencharaktere entworfen und mit den Möglichkeiten von Bekleidung und anderer Textilien lebendig gemacht.
Passend zum Thema “Speak Up, Make Noise & Get Moving” trifft sich Danny Friedrichs Workshop im Orchesterprobesaal, um das Sprechen und Bewegen als Gruppe zu erforschen – im Chor, durcheinander, versetzt, jedenfalls immer mit Spaß und Raum für die eigene Stimme!
Im Opernfoyer findet nach einer spannenden Einführung ins Arbeiten mit Figuren und Texten eine kleine Szenen-Werkstatt statt. Unter der Leitung von Regisseur Luis Luin Koch widmen sich kleine Gruppen dem Thema “Regie – die Kunst der Kommunikation” und erforschen die Fragen, wie ein Bühnentext zu einer spannenden Szene werden und wie dabei die Kommunikation zwischen Regie und Spielenden gut genutzt werden kann.
Und schließlich wird die Bühne des Foyer 3 beim Workshop “Raum – Objekt – Szene” so richtig aufgemischt: Gabriel Schunck öffnet den Raum, um mit Gegenständen, Materialien, Körpern, Musik und Worten zu experimentieren. Ausgehend von dem, was schon im Raum ist, werden Szenarien und ganze Welten durch die Kraft der Behauptung entworfen und die Teilnehmenden verwandeln die kleine Bühne unterm Dach in ein wahres Wunderland an Bildern und Szenen.

Am Abend gibt’s dann die zweite Vorstellung des Tages: “Betonklotz 2000” vom Jugendclub am KJT Dortmund. Die Titelfigur in diesem Stück von Jona Rausch ist kein Mensch, sondern ein Hochhauskomplex. Der Theaterabend erzählt seine Geschichte und die der Menschen, die hier leben und aufwachsen – der “Klotzkinder”. Berührend wird hier das Leben im Betonklotz in Freundschaft und Solidarität dargestellt. Die Geschichte zeigt Figuren, die mit dem Traum von einer hoffnungsvollen Zukunft der sozialen Ungleichheit die Stirn bieten und das Publikum zeigt sich im Nachgespräch sehr berührt von diesem poetischen und kraftvollen Entwurf, den der Jugendclub des KJT bei allen bitteren Anteilen auf die Bühne gebracht hat.
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